Weihnachten in Neuseeland
Kia Ora,
das war Maori, die Sprache der Tangata Whenua (Ureinwohner Neuseelands) und bedeutet „Hallo“.
Warum ich das weiß? Ich habe nach dem Abi ein Jahr in Neuseeland gelebt und als Au-Pair gearbeitet. Darum soll es heute gehen, denn ich habe gleich zweimal Weihnachten bzw. Kiwi-Christmas dort gefeiert.
Kleiner Fun Fact: Die Neuseeländer bezeichnen sich selbst als Kiwis, wegen der Frucht und dem einheimischen Kiwi-Vogel. Vorab kann ich schon mal sagen, dass es sehr merkwürdig ist, Weihnachten im Sommer zu verbringen. So richtig in Weihnachtsstimmung kam ich beide Male nicht. In den Shopping Malls und Häusern ist zwar alles weihnachtlich geschmückt und auch bei meiner Gastfamilie stand ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, aber wie Weihnachten hat es sich trotzdem nicht angefühlt. Ich meine, lasst euch das mal auf der Zunge zergehen: Plätzchen backen bei 30° Grad Außentemperatur und Weihnachtsbaum dekorieren in kurzer Hose und T-Shirt?! Das ist eine sehr schwitzige und heiße Angelegenheit. 😊 Ich musste mich also mit Sonnencreme, Sonnenbrille und Sonnenhut bewaffnen, anstatt mit dicker Jacke, Handschuhen und Mütze.
An Heiligabend werden Karotten für die Rentiere und Ananas (und bei manchen auch ein Bier) für Santa raus gestellt. Ein Wunder, dass alle Geschenke ankommen, bei den Mengen an Bier, die er dann trinken muss. 😉 Santa trägt zwar auch in Neuseeland eine rote Bommelmütze, wegen den hohen Temperaturen tauscht er aber die dicke Jacke gegen T-Shirt und „Jandals“ (Flip-Flops).
Die Geschenke werden bei den Kiwis am Christmas Morning (25. Dezember) ausgepackt und nach dem Frühstück geht es dann an den Strand zum Surfen und Baden. Nachmittags wird schließlich mit der ganzen Familie und Freunden gegrillt – also nix mit Weihnachtsgans und Schmorbraten! Zum Nachtisch gibt es meine absolute neuseeländische Lieblingsweihnachtsspeise: PAVLOVA! Yuuuummiee ♥ Sie besteht aus Sahne, Meringue, Früchten, Gelee und Eiscreme. Schmeckt super lecker, aber danach befindet man sich definitiv in einem Zuckerschock. Gut, dass zu diesem Zeitpunkt die Vorsätze vom letzten Jahr nicht mehr zählen. Die Neuseeländer als auch die Australier bezeichnen diese Torte übrigens als ihr eigenes Nationalgericht und werfen der jeweils anderen Nation vor, es von ihnen „geklaut“ zu haben. Pavlova und auch Rugby sind daher sehr schwierige Gesprächsthemen bei den Neuseeländern und Australiern.
Eines haben die Neuseeländer an Weihnachten, was sonst kein anderes Land hat: Einen ganz besonderen Weihnachtsbaum. Der „Pōhutukawa“ blüht nur zur Weihnachtszeit (ca. Mitte Dezember bis zur zweiten Januarwoche) in einem wunderschönen Rot.
Ein bisschen vermisse ich das Land, die Bewohner und Gewohnheiten, aber ich bin schon froh, wieder mit meiner Familie im Winter feiern zu können und freue mich sogar ein bisschen über die Kälte. Die Hoffnung auf weiße Weihnachten gebe ich auch dieses Jahr noch nicht auf. 😉
Ich wünsche allen „Meri Kirihimete“ (Fröhliche Weihnachten) und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! 😊
Eure Leonie ♥
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