Unternehmensnachfolge im Fokus
BU (v.l.n.r.): Sebastian Schuch, Steffen Roßkopf, Dirk Wendt, Maria Wirtz, Alexander Schmitt, Martin Pira, und Cumhur Tasci. Foto: Sparkasse Rhein-Nahe.
Sparkasse ist Lotse einer erfolgreichen Unternehmensübergabe
Bei rund einem Viertel aller Firmenkunden steht in den kommenden Jahren ein Wechsel in der Geschäftsführung an. Es ist davon auszugehen, dass weniger als 50 Prozent dieser Unternehmen innerhalb der Familie übertragen werden. Deswegen ist es umso wichtiger, dass sich insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen frühzeitig mit dieser Frage beschäftigen und sich gut vorbereiten.
Wie hoch der Informationsbedarf ist, zeigte nun eine Vortragsveranstaltung „Unternehmensnachfolge erfolgreich meistern – aber wie?“ der Sparkasse Rhein-Nahe. Das S Finanz Forum in Bad Kreuznach war voll besetzt. In drei Vorträgen wurden die Teilnehmenden umfassend über aktuelle Trends, Optionen und Beratungsangebote informiert.
Für Steffen Roßkopf, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Rhein-Nahe, steht fest: „Viele Firmeninhaber und -inhaberinnen in der Region müssen sich rechtzeitig damit auseinandersetzen, wie und an wen sie ihr Unternehmen übergeben. Wir stehen den Unternehmen bei diesen schwierigen Fragen mit unserer Nachfolgeberatung zur Seite.“
Wie die aktuellen Trends und Entwicklungen bei der Unternehmensnachfolge aussehen und was diese für die Übergabe bedeuten, erklärte Maria Wirtz, Prokuristin der Unternehmensberatung TMS Köln, in ihrem Vortrag. Als Unternehmertochter mit 25 Jahren Erfahrung als Beraterin für Unternehmensnachfolge machte sie deutlich, dass sich Rahmenbedingungen, Werte und Spielregeln in den letzten Jahren gewandelt haben: „Wir sehen, dass sich die Herangehensweise an die Frage der Unternehmensnachfolge verändert. Galt früher der Verkauf des Unternehmens als Verrat an der Familie, sind heute alternative Fortführungsmöglichkeiten eine Option. So kann Wachstum und Expansion auch durch erweiterte Partnerschaften oder angestellte Geschäftsführende erreicht werden. Klassische Fragen wie vererben oder verkaufen sind komplexer geworden. Es werden neue Wege beschritten, um das Vermögen strategisch zu sichern.“
Auch Martin Pira weiß, worauf es bei einer erfolgreichen Nachfolgeregelung ankommt. Er ist zertifizierter Fachberater für Unternehmensnachfolge und unterstützt 30 bis 40 Senior-Unternehmen pro Jahr bei der Übergabe. „Die Sparkasse Rhein-Nahe bietet im Feld der Unternehmensnachfolge eine Beratung an, die es vergleichbar so in Rheinland-Pfalz nicht gibt“, stellt er heraus. Er sieht sich vor allem als Diskussions- und Sparringpartner für die Unternehmerinnen und -unternehmer, denn vielen fehle es häufig an geeigneten Anlaufstellen, um Fragen rund um die Nachfolge zu besprechen. Pira rät, frühzeitig auf die Sparkasse zuzukommen, im Idealfall ab dem 55. Lebensjahr, denn eine gute Unternehmensnachfolge brauche Zeit. „In der ersten Phase betrachten wir die Übergabefähigkeit des Unternehmens. Es gilt Verkaufshemmnisse zu lösen, die Struktur des Betriebes zu überprüfen und die Attraktivität zu steigern. In der Beratung geht es auch um Fragen nach der richtigen Übergabestrategie, dem Wert des Unternehmens, dem Ablauf des Verkaufsprozesses und der Berücksichtigung von Konzepten für den Notfall“, sagt er.
Beispiele
Wie eine erfolgreiche Unternehmensübergabe funktionieren kann, berichteten drei Unternehmer aus der Region. Alexander Schmitt, Vertriebsdirektor Unternehmens- und Firmenkunden der Sparkasse Rhein-Nahe, sprach mit den Unternehmern Sebastian Schuch, Dirk Wendt und Cumhur Tasci über ihre Erfahrungen bei der Nachfolge. Schuch und Wendt übernahmen 2021 die Geschäftsführung der GWK Norbert Gerlach GmbH & Co. KG mit Sitz in der Gemeinde Schauren im Hunsrück. Das Unternehmen ist weltweiter Hersteller von elektronischen Drehmoment- und Drehwinkelschlüsseln und entwickelt und produziert für die Automobil- und Zulieferindustrie. Die beiden Herren waren früher leitende Mitarbeiter im Unternehmen und führten bereits 2015 die ersten Gespräche mit dem damaligen Inhaber Norbert Gerlach. Sie berichteten über den Prozess der Übernahme und von der unkomplizierten Zusammenarbeit mit der Sparkasse Rhein-Nahe.
Im Fall der Tasci Bauprojekte & Bauträger GmbH handelt es sich dagegen um eine familieninterne Übergabe: Sohn Cumhur Tasci stieg vor vier Jahren in das Geschäft ein, in dem der Vater auch heute noch tätig ist. Er berichtete von verschiedenen Interessen und Ideen, die es zu berücksichtigen und zum Wohle von Familie und Unternehmen zu lösen gilt. Die Tasci Bauprojekte & Bauträger GmbH wurde 2009 gegründet und ist als Vermieter, Bauträger und Projektierer von Wohnhäusern in der Region Bad Kreuznach tätig.
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