Ranga Yogeshwar bei der Sparkasse Rhein-Nahe
Zu einer Auftaktveranstaltung anlässlich der Ingelheimer Nachhaltigkeitswoche hatte die Sparkasse Rhein-Nahe in ihr Beratungscenter in Ingelheim eingeladen. „Zukunft von Energie und Technologie“ lautete das spannende Thema, das von Experten beleuchtet wurde und das zum offenen Dialog anregen sollte. Nach einer langen der Pandemie geschuldeten Abstinenz war es die erste Gelegenheit, Gäste im Rahmen eines größeren Events persönlich im neuen Beratungs-Center zu begrüßen und das Gebäude somit offiziell einzuweihen. Aus diesem besonderen Anlass wollte man den Anwesenden auch etwas Besonderes anbieten und hatte den Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar für einen Vortrag zum Thema „Energie und Technologie der Zukunft“ sowie die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die Veranstaltung selbst setzte sich aus zwei Teilen zusammen:
Schülerinnen und Schüler im Gespräch
Der Nachmittag gehörte der jungen Generation. Schüler des Sebastian-Münster-Gymnasiums (SMG) und der Berufsbildenden Schule (BBS) in Ingelheim präsentierten die im Unterricht behandelten Themen zur Zukunft der Gebäudetechnik und der Mobilität. In der anschließenden Diskussion beantwortete Ranga Yogeshwar, der den Tag als sachkundiger Wissenschaftler begleitete, die Fragen der jungen Leute. An Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte richtete er abschließend sein Fazit: „Die Bereiche Wohnen und Mobilität sind eng verknüpft. Die Zukunft braucht Fachkräfte, die alle Komponenten vernetzen und vor allem programmieren können. Diese Ausbildung steht für unsere Zukunftsfähigkeit.“
S-Köpfe mit Ranga Yogeshwar
Am Abend folgte der unter der Veranstaltungsreihe „S-Köpfe“ ausgerichtete zweite Teil, moderiert von Dirk Alexander Lude. Im Anschluss an die Begrüßung der Gäste durch den Vorstandsvorsitzenden Peter Scholten gaben die Landrätinnen aus Mainz-Bingen und Bad Kreuznach, Dorothea Schäfer und Bettina Dickes, sowie Ingelheims Oberbürgermeister Ralf Claus einen kurzen Überblick über die regionalen Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit. Dabei war man sich einig, dass es viel zu tun gäbe aber man bereits auf einem guten Weg sei. Claus ergänzte in diesem Zusammenhang, dass die Nachhaltigkeitswoche und die in diesem Rahmen ebenfalls stattfindende Messe in Ingelheim die richtigen Impulse gäbe.
Den Rahmen des anschließenden Vortrages sowie der Podiumsrunde setzte Gastgeber Peter Scholten bereits in seiner Begrüßungsansprache: „Wir möchten in einer tabulosen, aber sachlichen Diskussion Möglichkeiten beleuchten, dem Klimawandel entgegenzutreten. Mit dem bekannten Wissenschaftsjournalisten und Physiker Ranga Yogeshwar haben wir einen Referenten und Podiumsteilnehmer mit hoher Expertise zu dem komplexen Themengebiet eingeladen.“
In seinem Vortrag sprach Yogeshwar über seine Ansichten zum Themenfeld „Energie der Zukunft“ und mögliche technische Optionen und untermauerte diese mit anschaulichen Daten und Fakten. „Emils Welt“ lautete der Arbeitstitel seiner Präsentation, die seinem ersten Enkel gewidmet ist. „Mir wurde klar, dass er und seine Generation das Jahr 2100 erleben werden“, erklärte Yogeshwar. Diese Generation werde in Bezug auf Klima, Schwund der Artenvielfalt, Energie und Ressourcenverbrauch massive Veränderungen erleben und Lösungen finden müssen. „Es wird aber nicht die eine Lösung geben. Die jeweiligen Wohnsituationen und die geografischen Gegebenheiten machen regional unterschiedliche Ansätze nötig.“ Es brauche mehr als technische Antworten, beschreibt er, „vor allem ein kultureller Wandel liegt vor uns“.
Die Podiumsdiskussion
Die Mitwirkenden der Podiumsrunde nahmen Yogeshwars Ansichten auf. Dr. Christoph Pistner, Bereichsleiter Nukleartechnik und Anlagensicherheit am Öko-Institut e.V., bestätigt, dass Kernkraftwerke nicht die Lösung der Energieproblematik seien: „Der Neubau eines Kernkraftwerks dauert von der Planung über den Bau bis zum Anschluss an das Stromnetz circa 20 Jahre.“ Es werde aktuell eine Ergänzung zu den erneuerbaren Energien benötigt. Kernkraftwerke seien aber auf eine sehr langfristige Nutzung ausgelegt und basierten auf einem Grundlastsystem. „Unsere Strategie muss daher lauten, einen möglichst hohen Anteil an erneuerbaren Energien zu erreichen.“
Lars Murawski, Head of Global Environment, Health & Safety bei Boehringer Ingelheim, betonte, dass es in Bezug auf Energie nicht allein um die Stromversorgung gehe. „Die Herausforderung bei uns besteht vor allem in der Wärmeerzeugung für die Produktion.“ Daher betreibe Boehringer Ingelheim am Stammwerk ein großes Holzkraftwerk mit Altholz nahezu CO2 – neutral. Darüber hinaus plane man eine Großinvestition von 1,2 Milliarden Euro in Österreich, die vom ersten Tag an CO2-neutral sein soll. „Unser Ziel ist es, bis 2030 CO2-neutral in unseren Unternehmensabläufen zu werden (sog. Scope 1 und 2). Nachhaltigkeit und Klimaneutralität werden demnach auch weiterhin wichtige Bestandteile unserer Unternehmensstrategie sein.“
Moderator Lude schloss die Diskussion schließlich optimistisch: „Wir vertrauen der Innovationskraft von Rheinland-Pfalz, um die Zukunft von Energie und Technologie zu sichern.“
Zur Nachhaltigkeitsmesse der Stadt Ingelheim
Vom 20. bis 22. Mai 2022 lädt die Stadt Ingelheim zur neuen NachhaltigkeitsMesse (NaMe) in und an der kING Kultur- und Kongresshalle ein. Es wird ein umfangreiches Angebot zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ präsentiert. Eingebettet ist die von der Sparkasse Rhein-Nahe als Hauptsponsor unterstützte Messe in die Woche der Nachhaltigkeit, die vom 16. bis 22. Mai 2022 in Ingelheim stattfindet und Themen rund um die Mobilität und Vielem mehr beleuchtet.
Weitere Informationen und das Programm unter:
https://www.ingelheim.de/nachhaltigkeitsmesse2022.
Bilder vom Nachmittag:
Bilder der S-Köpfe Abendveranstaltung:
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