Bad Kreuznach Süd-West wird zum „Bankenviertel“
Für Menschen jeden Alters, die kein Auto haben oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, kann schon ein normaler Einkauf zu einer logistischen Herausforderung werden. Im Rahmen der Umsetzung des Projektes „Zuhause im Stadtteil“ hat man erkannt, dass die Nahversorgung in Bad Kreuznach Süd-West unzureichend ist. Daraufhin hat eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit der Stadtteilkoordinatorin Liane Jung, Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, verschiedene Maßnahmen ergriffen, um diesen Mangel zu beheben.
Neben der Nachbarschaftsinitiative „Nachbarn helfen Nachbarn“ und einem Obst- und Gemüsestand, der zentral im Stadtgebiet erreichbar ist, folgte nun ein Projekt, das die Wege im Stadtgebiet besser und leichter überwindbar machen soll.
Dazu haben Bürgerinnen und Bürger des Stadtgebietes gemeinsam mit Vertretern der Gemeinnützigen Baugenossenschaft eG, der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde, der Stadtverwaltung Bad Kreuznach und der Stiftung kreuznacher Diakonie die Idee der Mitfahrerbänke ins Leben gerufen.
Vor allem ältere Personen stehen beim Thema „Mobilität“ oft vor großen Herausforderungen. Nicht selten ist Busfahren mit häufigem Umsteigen und langen Wartezeiten verbunden. Je nach finanzieller Situation stellt das Taxi auch nicht immer eine Alternative dar. „In der Sozialraumanalyse wurde deutlich, dass die Bürger sich eine kostengünstige und sichere Fahrtmöglichkeit wünschen“, erklärt Stadtteilkoordinatorin Liane Jung.
Dank finanzieller Unterstützungen der Katholischen Kirchengemeinde, des Freundschafts- und Fördervereins des Krankenhauses St. Marienwörth, der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz, der Gemeinnützigen Baugenossenschaft eG und der Sparkasse Rhein-Nahe können folgende zwölf Standorte mit solchen Bänken ausgestattet werden:
Am Tannenwäldchen/Franziskastift, Rheingrafenstraße/Berliner Straße, Bösgrunder Weg/Neufelder Weg, Mannheimer Straße/Lessingstraße, Mittlerer Flurweg/Rheinstraße, Einkaufzentrum Alzeyer Straße, Kleiststraße/ Lessingstraße, Ledderhoser Weg/Stormstraße, Rheingrafenstraße/ Karl-Steiner-Straße, Mannheimer Straße/Neufelder Weg, Ringstraße/ Sigismundstraße sowie Ringstraße/Gartenbrunnenstraße.
Alle Menschen, die diesen Service nutzen wollen, können dort Platz nehmen und von vorbeifahrenden Autofahrern mitgenommen werden. An der Bank ist eine Stange befestigt, an der die Ziele für die Fahrt eingestellt werden können: zum Beispiel Einkaufszentrum oder Friedhof. „Das Konzept schont die Umwelt, da bereits bestehende Ressourcen genutzt werden und trägt wesentlich zur Mitmenschlichkeit und Kommunikationsbereitschaft bei“, so Thorsten Ackermann von der Sparkasse bei der feierlichen Einweihung der Bänke.
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