Kurs auf Stabilität: Sparkasse Rhein-Nahe trotz Herausforderungen auf gutem Weg

Steffen Roßkopf, Kai Wilhelm, Jörg Brendel und Holger Wessling (von links nach rechts) präsentierten im Jahrespressegespräch die Ergebnisse des Jahresberichts 2024 und die Sozialbilanz des Unternehmens.
Am Donnerstag fand das Jahrespressegespräch der Sparkasse Rhein-Nahe statt, bei dem der Vorstand die Ergebnisse des Jahresberichts 2024 und die Sozialbilanz des Unternehmens präsentierte. In einem offenen und konstruktiven Dialog wurden die Herausforderungen des vergangenen Jahres sowie die positiven Entwicklungen und Zukunftsperspektiven thematisiert.
2024 war für die Sparkasse Rhein-Nahe ein Jahr der Konsolidierung und Transformation, das von erheblichen Herausforderungen geprägt war. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnte das Unternehmen signifikante Fortschritte erzielen und blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Operatives Ergebnis stabil und über Plan
Mit einer Bilanzsumme von rund 5,4 Mrd. Euro gehört die Sparkasse Rhein-Nahe auch weiterhin zu einer der größten Sparkassen in Rheinland-Pfalz. Mit einem Kundenkreditvolumen von rund 3,8 Mrd. Euro und Kundeneinlagen von über 4,2 Mrd. Euro bleibt sie ein wichtiger Anker unserer Region und der zentrale Dienstleister für finanzielle Angelegenheiten.
Mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 42,4 Mio. Euro (6,6 Mio. über dem Planwert) hat die Sparkasse ihre Stärke im operativen Geschäft im Privat- und Firmenkundenbereich erneut unter Beweis gestellt. Das Provisionsergebnis wies mit rund 39,6 Mio. Euro den zweitbesten Wert in der Geschichte der Sparkasse auf. Im Wertpapiergeschäft sowie im Giro-Bereich wurden sogar Bestwerte erreicht.
Erneut hohe Risikovorsorge erfordert Auflösung von Vorsorgereserven
Einem positiven Bewertungsergebnis auf eigene Wertpapiere (rund 8,9 Mio. Euro) stehen Wertberichtigungen im Kreditgeschäft von -28,6 Mio. Euro gegenüber. Zudem belasten vorgenommene Bewertungen auf Beteiligungen von 11,5 Mio. Euro sowie außerordentliche Wertberichtigungen auf eigene Immobilien das Bewertungsergebnis (-10,1 Mio. Euro).
Dem hohen Bewertungsergebnis wurde mit einer Auflösung von Vorsorgereserven nach § 340g HGB von 3,5 Mio. Euro entgegengewirkt. Das Ausmaß der vorgenommenen Bewertungsmaßnahmen reflektiert neben der allgemeinen Marktentwicklung der letzten Jahre auch das unverändert sehr anspruchsvolle konjunkturelle Umfeld.
So wurden auf der Grundlage aktueller Wertgutachten die Bewertungen betriebsnotwendiger Neubauten, die nach neuesten Standards errichtet bzw. kürzlich energetisch saniert wurden, an die gegenwertigen Marktverhältnisse angepasst. Sofern Indikatoren für voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorlagen, haben wir eine Buchwertanpassung vorgenommen. Die Wertberichtigungen im Kreditgeschäft, auf Beteiligungen und Immobilien beschränken sich nahezu vollständig auf unser Kerngeschäftsgebiet in der Rhein-Nahe Region.
Zahlen aus 2024 im Überblick:
- Bilanzsumme von rund 5,4 Mrd. Euro
- Kundenkreditvolumen von rund 3,8 Mrd. Euro
- Kundeneinlagen von über 4,2 Mrd. Euro
- Nachhaltige Erhöhung der Gesamtkapitalquote auf 15,91 %
- Risikoabbau von 380 Mio. Euro
- Attraktive Arbeitgeberin mit 25 Neueinstellungen
- Online-Banking mit über 87.000 Nutzerinnen und Nutzer (+ 4,31 %)
- Spenden und Sponsorings in Höhe von 1,1 Mio. Euro (2. höchster historischer Wert)
Die Erfolgsfaktoren:
- Kundenzentrierung durch persönliche Beratung auf allen Kanälen – per Chat, Video, Telefon oder in Präsenz
- Starke Unterstützung für KundInnen und UnternehmerInnen in der Region durch eine unverändert breite Dienstleistungspalette
- Gezielte Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit
- Konsequentes Einschwenken auf die prozessualen und technischen Standards der Sparkassenfinanzgruppe
- Ressourcenschonendes Wirtschaften
Aus der Vergangenheit lernen und Chancen nutzen
Die präsentierten Zahlen zeigen, dass sich die finanzielle Lage und die laufende Transformation der Sparkasse Rhein-Nahe gut stabilisiert hat. Latente Risiken in Beteiligungen und Immobilien wurden angemessen wertberichtigt. Die damit verbundene strukturelle Veränderung der Sparkasse hin zu einem Institut mit einer ausgeglichenen Bilanzstruktur eröffnet neue Perspektiven zu einem rentablen, nachhaltigen Wachstum im regionalen Privat- und Firmenkundengeschäft. „Ein besonderes Dankeschön gilt an dieser Stelle unseren rund 670 Mitarbeitenden, die in diesen anspruchsvollen Zeiten ein starkes Engagement und außergewöhnliche Loyalität bewiesen haben“, so Vorstandsvorsitzender Holger Wessling.
Die Sozialbilanz
Ein zentraler Punkt des Gesprächs war außerdem das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse. Trotz der Krisensituation hat das Unternehmen nicht an seinen Investitionen in die Region gespart. Die Sozialbilanz zeigt eindrucksvoll, dass die Sparkasse auch in schwierigen Zeiten Verantwortung übernimmt und aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region beiträgt. 2024 wurden 1,1 Mio. Euro für mehr als 360 Vereine, Projekte und Initiativen ausgeschüttet.
„Auch möchte ich mich bei unseren Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen bedanken. Wo 2024 noch unser Fokus auf Risikoabschirmung lag, werden wir 2025 einen stärken Fokus auf Kundenzufriedenheit legen“, so Wessling weiter. Im Rahmen des DSGV-Projekts OptiMa hat die Sparkasse ambitionierte Ziele formuliert, um ihre Dienstleistungen weiter zu digitalisieren und den Kundenservice zu optimieren. Die Sparkasse möchte ihre Rolle als verlässlicher Partner für die Menschen in der Region stärken und innovative Finanzlösungen entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden. „Mit OptiMa gehen wir einen entscheidenden Schritt in die Zukunft des Vertriebs. Wir sind überzeugt, dass wir durch innovative Ansätze die Sparkasse noch näher an die Menschen bringen können“, erklärt Marktvorstand Jörg Brendel.
Das Stichwort lautet „Multikanal“
Schnelle Services bequem online von zuhause aus erledigen, die richtigen Antworten auf Fragen per Chat, Telefon oder Video erhalten und kompetente Beratung in attraktiven Räumlichkeiten vor Ort in meiner Nähe – dafür steht das Multikanalangebot der Sparkassen. Und so will auch die Sparkasse Rhein-Nahe ihr Angebot weiter stärken, indem sie in effizientere Prozesse, individuelle Angebote, Digitalisierung und ihre Beratungs-Center investiert. „In den letzten 5 Jahren haben wir für den Ausbau attraktiver Standorte rund 90 Millionen Euro aufgewendet. Und auch in den nächsten Jahren planen wir mit einem Volumen von weiteren 10 Millionen Euro“, sagt Brendel. „Digitaler werden – Sparkasse bleiben, das wird unser Leitfaden für die Zukunft sein. Denn eines ist klar: die nächsten Jahre werden für Banken anspruchsvoll bleiben. Wer seine Digitalität nicht zielorientiert weiterentwickelt und keine Kostenvorteile für Kunden sicherstellt, wird dem Wettbewerbsanspruch von Kunden und Unternehmen zukünftig nicht gewachsen sein.“
„Heimathelden 2025 – Gemeinsam für unsere Region“
Das Gespräch diente auch als Auftakt für eine neue Heimathelden-Aktion. Hier können lokale Vereine, Projekte und Initiativen, Personen nominieren, die sich in unserer Region durch ehrenamtliches Engagement oder besondere Verdienste für die Gemeinschaft auszeichnen. Ziel ist es, den Zusammenhalt zu fördern, die regionale Identität zu stärken und positive Vorbilder zu präsentieren. Die Nominierungsphase läuft vom 1. Juli bis zum 24. August 2025. Vereine und Organisationen schlagen ihren Kandidaten per Mail an kommunikation@sk-rhein-nahe.de vor unter Begründung der Aktivitäten mit entsprechendem Foto. Voraussetzung ist, dass der Verein in der Region ansässig ist. Eine unabhängige Jury aus Vertretern der Region, Vereinen, Kommunen und der Sparkasse wählt die Top 10 Kandidaten basierend auf Engagement, Wirkung und Regionalbezug. Die Öffentlichkeit kann anschließend online für ihre Favoriten abstimmen. Die Bekanntgabe findet im Rahmen der Eröffnung des Beratungs-Center-Umbaus auf dem Kreuznacher Kornmarkt statt. Die ersten drei Platzierungen erhalten jeweils eine Spende für den guten Zweck. Weitere Infos erscheinen zeitnah unter sparkasse.net/heimathelden.
Insgesamt wurde deutlich, dass die Sparkasse Rhein-Nahe trotz der Herausforderungen, vor denen sie steht, fest entschlossen ist, ihren Kurs fortzusetzen und sich weiterhin für eine starke und lebendige Region einzusetzen. Die Sparkasse bleibt ein verlässlicher Partner für ihre Kunden und die Gemeinschaft, und blickt mit Zuversicht in die Zukunft.
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